Bärlauch Heilpflanzenprofil

Bärlauch Heilpflanzenprofil

Lesezeit: 6 Minuten
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 Lateinischer Name:

Allium ursinum

Familie:

Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)

Erntezeit:

März bis Mai/Juni

Blattform:

zartes Blatt, lanzettlich, spitz zulaufend, jedes Blatt einzeln gestielt, Blätter oben glatt, unten matt

Blütenfarbe:

weiß 

Verwendbare Pflanzenteile:

Zwiebel, Blätter, Blüten, Samen

Wo du ihn findest:

Laub- und Auenwäldern oder am Waldrand, mag es schattig, feucht, bevorzugt humusreiche Böden

Hilft dir bei:

Bluthochdruck, Frühjahrsmüdigkeit, Darmsanierung, Magenprobleme (Verstopfung & Durchfall), Erkrankungen der oberen Atemwege, Arteriosklerose

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Wirkstoffe:

🌱ätherische Öle

🌱Flavonoide

🌱viel Vitamin C (leicht entzündungshemmend und schmerzstillend) 

🌱schwefelartige Verbindungen (u.a.Allicin)

🌱Schleimstoffe

🌱Senfölglykoside

🌱Mineralstoffe: Eisen, Kalium, Kalzium, Schwefel, Magnesium, Selen, Phosphor

Heilwirkung:

🌱kreislaufstärkend

🌱entgiftend

🌱stoffwechselanregend

🌱blutdrucksenkend

🌱desinfizierend

🌱entzündungshemmend

🌱entgiftend

🌱blutreinigend

🌱antibakteriell

🌱verdauungsanregend

Wenn du lieber schaust, statt zu lesen ⬇️  ansonsten geht´s unter dem Video weiter mit dem Text…

Wissenswertes & Beschreibung:

Bärlauch Heilpflanzenprofil 

Der Bärlauch gehört mit zu den ersten Wildkräutern im Frühjahr. Du findest Bärlauch nur in einem begrenzten Zeitraum und das macht ihn besonders begehrenswert. Je nach Region, findest du ihn von März bis Mai am Waldrand, vorzugsweise in Laub- und Auenwäldern oder am Waldrand, denn er mag es etwas schattiger, feucht und er bevorzugt humusreiche Böden. Du kannst Bärlauch ganz vielfältig verwenden, denn er ist nicht nur lecker, sondern auch super gesund.

Aber Vorsicht:

Bärlauch musst du erkennen und unterscheiden können, denn es gibt giftige Doppelgänger.

Ganz, ganz wichtig: Sammle Bärlauch unbedingt einzeln, Blatt für Blatt und nicht großflächig. Fahre nicht mit der Hand durch mehrere Blätter und ernte gleich mehrere auf einmal, sondern wirklich Blatt für Blatt. Sammel vorsichtig und achtsam, dann musst du später Zuhause nicht nochmal nachkontrollieren, ob nur “Genießbares” in deinem Sammelkörbchen gelandet ist…

Bärlauch-Zwiebel
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Erkennen:

Bärlauch wächst teppichartig und wunderschön großflächig. Er wächst ungefähr 10 Zentimeter unter der Erde aus einer weißlichen Zwiebel, zudem kannst du ihn gut an der sichtbaren, ebenso weißlichen Blattscheide erkennen.

Jedes einzelne Blatt kommt leicht eingerollt aus der weißlichen Blattscheide und jedes einzelne Blatt ist einzeln gestielt.

Der Stiel des Bärlauch ist eines der wichtigsten Erkennungsmerkmale zu den giftigen Doppelgängern, denn das Maiglöckchen wächst immer mindestens zu zweit oder manchmal sogar zu dritt aus einem Stiel und die Herbstzeitlose hat keinen Stiel. Ein weiteres Merkmal für den Bärlauch ist, dass sein Stiel nicht komplett rund ist.

Wenn du ihn zwischen den Fingern hin und her rollst, spürst du, dass er leicht eckig wirkt, fast ein bisschen v-förmig, dreieckig.

Der Blattstiel und die Blattnarbe vom Bärlauch sind wirklich sehr markant und richtig gut sichtbar und wenn du ihn knickst, hörst du ein knackendes Geräusch. Das Blatt des Bärlauch ist von unten ganz matt und von oben ganz glänzend und glatt. Auch der Blattrand ist glatt, die Blattform länglich, man sagt lanzettlich, und oben spitz zulaufend. Das Blatt fühlt sich ganz zart an. Der Blattnerv ist markant weiß und komplett durchgehend und alle anderen Blattnerven verlaufen parallel dazu. Sobald der Bärlauch ein bisschen größer wird, bilden sich die ersten Knospen und auch die sind jeweils einzeln gestielt. Die Knospen enthalten bereits die weißen sternförmigen Blüten, die Blüten sind übrigens auch essbar. 

 

Bärlauchblüte mit Kapsel

Die Blüten sind Sternförmig und eine einzelne Blüte besteht aus 6 einzelnen Blütenblättern und 6 einzelnen Staubblättern. In den Staubblättern findest du auch die Kapselfrüchte, sie sind wie ein Dreieck immer zu dritt angeordnet. Zu Beginn sind die Kapselfrüchte noch grün, später werden sie bräunlich bis schwarz. Die ausgereiften Samen des Bärlauch kannst du sogar mahlen wie Pfeffer, sie schmecken auch sehr lecker.

Bärlauch-Knospen kannst du einlegen, man nennt sie Bärlauchkapern. Sie sind in Essig eingelegt, ein wahrer Genuss.. Du kannst sie aber auch andünsten und nur mit “in Öl geschwenkten” Nudeln servieren. Einfach lecker…

Spätestens, wenn du die weißen sternförmigen Blüten siehst, ist der Bärlauch deutlich von seinen Doppelgängern zu unterscheiden. Bärlauch ist eine Zwiebelpflanze und, wenn du beim Ernten aus Versehen eine Zwiebel rausrupst, kannst du diese auch direkt vernaschen. Die Bärlauchzwiebeln schmecken leicht scharf und sie sind essbar, so wie der Rest vom Bärlauch.

Die komplette Bärlauchpflanze ist essbar, also Zwiebeln, Blätter, Blüten und die Samen.

Innerlich: Tinktur

Als Tinktur profitierst du am längsten von seinen guten Wirkstoffen!

  • eine Handvoll frische Bärlauchblätter zerkleinern
  • den zerkleinerten Bärlauch locker in ein sauberes Schraubglas geben
  • mit einem Korn oder Wodka (ab 37%)  auffüllen
  • achte darauf, dass komplette Bärlauch bedeckt ist 
  • täglich schütteln
  • nach 3 Wochen abfiltern und fertig ist deine Tinktur
  • in ein dunkles Pipetten-Fläschchen füllen und lichtgeschützt aufbewahren

Einnahme: 3 x täglich Pipette füllen und ab unter die Zunge damit, dann über die Schleimhäute einwirken lassen.

Bärlauchkapern & Samen in Essig eingelegt

Wirkung:

 Die wirklich wertvollen Schwefelverbindungen im Bärlauch können Blutdrucksenkend wirken.

 Bärlauch wirkt antimikrobiell, antioxidativ unterstützt deinen Körper einerseits dabei, Giftstoffe im Körper abzubauen und vor allem auch abzutransportieren. 

 Er hat eine stark eine keimhemmende Wirkung in der Darmflora und du kannst ihn zur Darmsanierung nutzen. Gerade nach einer Antibiotikaeinnahme kannst du Bärlauch nutzen, um die Darmflora ins Gleichgewicht zu bringen.

 Nutze ihn auch für die Entgiftung während der Frühjahrskur, denn er ist ein starker Entgifter.

 Um von seinen guten Wirkstoffen bestmöglich und so wie möglich zu profitieren, solltest du ihn so frisch wie möglich naschen oder verarbeiten. In der Küche kannst du Bärlauchbutter, Pesto, in Öl eingelegt, Aioli, Dipp, als Paste oder frisch aufs Brot verwenden, aber wirklich so frisch wie möglich. 

Auch ein Bärlauchsalz schmeckt lecker, hat aber keine hohen gesundheitlichen Vorteile mehr, da seine Wirkstoffe sich schnell verflüchtigen. Bärlauch verliert sein Aroma im getrockneten Zustand sehr schnell. Bärlauchsalz, also ganz frisch zubereitet und verwendet, schmeckt sehr aromatisch, aber ich würde Bärlauch nicht  trocknen. Beim Trocknen verliert er Aroma und seine Heilkraft,  denn die wertvollen Heilkräfte  stecken in der frischen Pflanze. 

Tipp: Wenn du von seinen wertvollen Heilwirkungen profitieren möchtest, verwende ihn unbedingt vor der Blüte, denn dann ist seine heilende Wirkung am stärksten.

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getrocknete Bärlauchsamen

Lust auf noch mehr Bärlauch-Wissen?

*Bitte beachte folgendes:

❗️Aufgrund seiner wirklich stark entgiftenden Wirkung solltest du ihn der Schwangerschaft und gerade während der Stillzeit nicht kur-mäßig in großen Mengen verwenden. In der Küche kannst du ihn natürlich verwenden und genießen, aber nicht oder kur-mäßig.

Lust auf noch mehr Kräuterhexenwissen? Dann schau mal hier…

Ab nach draußen mit dir Bärlauch sammeln, solange er noch nicht blüht, um von seinen Heilwirkungen bestmöglich zu profitieren. Und wenn er blüht, einfach weiter naschen… 

Alles 🤍 Liebe

Deine Stefanie 🙃

⚠️Vorsicht - aus rechtlichen Gründen

Ich bin Dipl. Wildpflanzen & Heilkräuterpädagogin und bilde mich stetig weiter. Meine Empfehlungen basieren auf reinen Erfahrungswerten. Ich bin weder Ärztin, Heilpraktikerin noch Apothekerin und möchte dich keinesfalls auffordern, dich selbst und ohne Rücksprache mit dem Arzt, der Apotheke oder bei Schwangeren oder stillenden Mamas, ohne Rücksprache mit deiner Hebamme, selbst zu behandeln. 

Bei bekannten Allergien darfst du meine verwendeten Zutaten nicht verwenden und wenn bei dir bereits schwere Vorerkrankungen vorliegen, solltest du in erster Linie bitte immer deinen Arzt um Rat bitten.

Aus rein rechtlichen Gründen möchte ich darauf hinweisen, dass meine kompletten Inhalte, Texte und Bilder dem Urheberrecht (Copyright) unterliegen. Möchtest du meine Beiträge/Inhalte nutzen – auch auszugsweise – benötigst du eine schriftliche Zustimmung der Rechteinhaber (mir). Verstöße werde ich ohne vorherigen Kontakt juristisch verfolgen lassen. 

Meine 🌱 Rezept-Bilder dürfen sehr gerne  – unverändert – von dir heruntergeladen, gespeichert und geteilt werden 🙂💚 

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