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Bärlauch, Bärlauch und noch mehr Bärlauch 😍
Passend zur Jahreszeit möchte ich dir heute alles rund um den Bärlauch – auch Waldknoblauch genannt – erzählen…
Wo wächst er?
Woran erkennst du ihn?
Was musst du im Freien beim Ernten beachten?
Wie du deinen Bärlauch optimal für die Verarbeitung vorbereitest…
Meine Lieblingsrezepte für dich zum Ausprobieren verrate ich dir am Ende des Artikels…
Wo wächst Bärlauch?
Bärlauch ist eine Frühlingspflanze und hat nur eine kurze Zeit Saison. Von März bis in etwa Mitte Mai, kannst du seine Blätter ernten. Zu finden ist er noch bis spät in den Juni, jedoch werden seine Blätter in der Blüte faserig und er verliert nach und nach seinen intensiven Geschmack und wird leicht bitter, sobald er zu blühen beginnt. Alle Teile des Bärlauchs sind essbar, du kannst sogar seine sternförmigen Blüten und die Zwiebeln essen.
Du findest ihn in schattigen und feuchten Laubwäldern, denn er liebt humusreiche und eher feuchte Böden. Manchmal wächst er aber versteckt in Wohnanlagen – hinter den Garagen – oder an beliebten Spazierwegen, die der Sonneneinstrahlung nicht so direkt ausgeliefert sind. Er mag es gern feucht und liebt kleine Bachläufe und versteckte Tümpel. Meist eilt ihm sein intensiver Knoblauch Geruch schon meterweise voraus…
Wie du ihn erkennen kannst…
Wenn du dir nicht hundertprozentig sicher bist, dass es sich wirklich um Bärlauch handelt, pflücke ihn lieber nicht. Bärlauch wird oft mit Maiglöckchen oder der Herbstzeitlosen verwechselt. Diese sehr ähnlich aussehenden Pflanzen sind – auch in kleinsten Mengen – giftig, daher schau dir die Pflanze bitte ganz genau an, ehe du zu ernten beginnst. Pflücke ihn nicht großflächig, sondern betrachte zunächst jedes einzelne Blatt, um dir wirklich sicher zu sein, dass es sich um Bärlauch handelt.
Bärlauch wird bis zu 30 Zentimeter hoch. Reibe die Blätter des Bärlauchs leicht zwischen deinen Fingern. Bärlauch verströmt einen charakteristischen Knoblauch Geruch, den du sofort erkennst.
Beachte bitte folgenden Hinweis: Die Blätter von Bärlauch sprießen alle einzeln aus dem Erdreich.
Maiglöckchen wachsen immer mit zwei Blättern pro Stängel und haben im Gegensatz zum Bärlauch, nicht matte, sondern glänzende Blätter.
Die Herbstzeitlose wächst nicht im Wald, sie bevorzugt Wiesen und hat im Gegensatz zum Bärlauch sehr feste und harte Blätter. Ihr entspringen gleich mehrere Blätter aus einem Stängel, nicht nur einer, wie beim Bärlauch.
Bärlauchblätter haben eine matte dunkelgrüne Blattoberseite – seine Unterseite ist hingegen heller. Er hat lange Blatt “Nerven” die alle in die Richtung der Blattspitze verlaufen. Seine Blätter sind sehr weich und zart. Jedes einzelne Blatt wächst aus nur einem Stängel.
Was du beim Ernten beachten solltest:
Bitte rupf bei deiner Bärlauchernte nicht einfach grob an dem Stängel, sondern ernte immer einzelne Blätter, indem du mit dem Fingernagel, einer Schere oder einem scharfen Messer einzelne Stängel schneidest. Durch das Rupfen schadest du der Pflanze und reißt schlimmstenfalls sogar die kleine Wurzel aus dem eher leicht und lockeren Waldboden. Bitte pflücke bis zwei Stängel pro Pflanze, wenn du ihr mehr raubst, hat sie es sehr schwer sich zu regenerieren. Wenn du die Bärlauchbestände schonst, kannst du dich jedes Jahr aufs Neue auf die Bärlauchernte freuen.
Lege während der Ernte deine gesammelten Bärlauchblätter am besten lagenweise aufeinander – nicht durcheinander – die zarten Blätter vertragen keinen zu dollen Druck.
Wie du deinen Bärlauch jetzt vorbereitest…
Zuhause solltest du deinen gesammelten Bärlauch sehr schnell zur Weiterverarbeitung vorbereiten, denn er verliert schnell sein einzigartiges und leckeres Aroma.
Lege ihn sanft in ein großes Sieb oder nutze das saubere Spülbecken in der Küche. Am besten reinigst du ihn unter fließend heißem Wasser, um die eventuell vorhandenen kleinen, sehr klebrigen Eier des Fuchsbandwurms, abzuwaschen.
Lass ihn zunächst grob trocknen, indem du ihn auf ein großes sauberes Küchentuch legst. Nach dem ersten Abtropfen tupfe die Blätter einzeln trocken. Wenn du ihn zu nass einfrierst – er lässt sich hervorragend einfrieren – könnte er sonst matschig werden… In einem leicht angefeuchteten Tuch kannst du ihn auch ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren, aber je frischer du ihn verarbeitest, desto besser.
Aha Moment:
Zur kleinen Info: Die Eier des Fuchsbandwurms lassen sich durch Einfrieren nicht abtöten und können beim Menschen zu schweren Leberschäden führen.
Aber: Selbst Ameisen tragen die Eier des Fuchsbandwurms weiter, also könnten sie theoretisch nicht nur auf deinem Bärlauch zu finden sein. Du könntest – um auf Nummer sichergehen – den Bärlauch kochen, aber dann würde er sein typisches und gewolltes Aroma verlieren…
Ganz wichtig zu wissen: In einem ganzen Jahr erkranken etwa 8 bis 12 Menschen an dem Fuchsbandwurm, von denen 90 Prozent – dank der Ärzte – geheilt werden. Also gibt es deutschlandweit etwa einen Toten wegen des Fuchsbandwurms…. Autofahren ist gefährlicher…
Meine 5 Lieblingsrezepte
Nach all´dem wissenswerten, kommen wir nun aber endlich zu meinen 5 Lieblingsrezepten mit Bärlauch für dich zum Ausprobieren und 🤎 lieben lernen.
Bärlauch Butter
Bärlauchbutter schmeckt super lecker und ist ganz fix selbst hergestellt…
Du benötigst:
✔️ gute Bio Butter oder eine vegane
✔️ eine gute Handvoll frischen Bärlauch
✔️ eine kleine rote Zwiebel
✔️ Ursalz nach Belieben
▪︎ Und schon kann es losgehen. Am besten kannst du die Butter verarbeiten, wenn sie zimmerwarm ist.
▪︎ Beginne mit der kleinen roten Zwiebel und schneide sie in klitzekleine Zwiebelstückchen.
▪︎ Zerkleinere den Bärlauch so fein wie möglich – ich nutze gerne eine Küchenschere oder ein Wiegemesser.
▪︎ Gib alle Zutaten auf einen Teller und zerdrücke sie zu einer gleichmäßigen Masse 😊
Zum Schluss unbedingt noch einmal abschmecken, ob es auch salzig genug ist…
Ruckzuck – schon ist deine Bärlauchbutter fertig. Sie schmeckt hervorragend auf frisch gebackenem Brot 🥰
Bärlauchpesto
Wir lieben Nudeln. Und zu Nudeln darf eines nicht fehlen: Ein leckeres selbst gemachtes Pesto 🥰 Du benötigst wirklich nicht viel – es besteht aus nur wenigen guten Zutaten und es braucht keine fünf Minuten Zubereitungszeit…
Du benötigst:
✔️ eine Handvoll frischen Bärlauch
✔️ 250 ml gutes Olivenöl
✔️ 2 bis 3 Zehen frischen Knoblauch
✔️ 3 bis 4 Walnüsse
✔️ eine Prise Ursalz
▪︎ Gib alles zusammen in ein hohes Gefäß und dann kommt dein Stabmixer zum Einsatz…
▪︎ Lass ihn zwei bis drei Minuten die Zutaten zerkleinern, Schwupps ist dein Pesto fertig
▪︎ In saubere und ausgekochte Gläser gefüllt, ist es sehr lange haltbar – achte darauf, dass eine dünne schicht Öl oben im Glas liegt.
Die Mengenangaben für dieses Rezept reichen bei uns für vier Personen für zwei Mittagessen. Du kannst größere Mengen von dem Pesto herstellen. Wenn du das Pesto fertig hast, achte darauf, dass sich oben im Glas immer eine dünne Ölschicht befindet, dann ist dein fertiges Pesto sehr lange haltbar.
Bärlauch Dip
Die Bärlauch – Frischkäse – Feta- Creme ist unser absoluter Liebling unter den Dips. Egal, ob du gegrilltem, frischem Brot oder zu Gemüsesticks…
Du benötigst:
✔️ 200 g Frischkäse oder einen veganen Ersatz
✔️ 2 Handvoll Bärlauch
✔️ 1 Feta oder einen veganen Ersatz
✔️ 1 kleine Zwiebel gehackt
✔️ 2 bis 3 Zehen Knoblauch
✔️ Salz nach Belieben
✔️ einen guten Schuss Olivenöl
▪︎ Gib alle Zutaten in eine große Schüssel und verarbeite sie mit dem Stabmixer zu einer gleichmäßigen Creme… Tada – schon fertig…
Bon Appétit 🥰 Schmeckt soooo lecker mit einem Stück Baguette oder frischen Fladenbrot…
Probier sie unbedingt aus – Vorsicht Suchtfaktor 😝
Bärlauchsalz
Wenn du den herrlichen Bärlauch Geschmack über Monate konservieren möchtest, probiere doch mein 2 Zutaten Rezept aus…
Wenn du statt zu lesen, lieber „gucken“ möchtest, wie das Bärlauchrezept funktioniert, klick mal hier.
Du benötigst:
✔️ 500 g grobes Ursalz
✔️ 100 g Bärlauch
▪︎ Gib deinen Bärlauch einfach in ein hohes Gefäß und zerkleinere ihn – zum Beispiel – mit dem Stabmixer zu einem gleichmäßigen Brei.
▪︎ Vermische den Bärlauch Brei mit dem Salz, bis eine homogene grüne Masse entsteht.
▪︎ Nun musst du das Gemisch “nur” noch trocknen.
▪︎ Entweder läßt du es in der Sonne lufttrocknen oder du gibst es, dünn auf ein Backblech gestrichen, bei ca 70 Grad für knappe 1,5 Stunden in den Backofen.
▪︎ Zwischendurch das Bärlauchsalz Gemisch wenden, damit es gleichmäßig trocknen kann.
▪︎ Das komplett getrocknete Bärlauchsalz kannst du mit einer Gewürzmühle bei Bedarf frisch mahlen.
Es schmeckt lecker zu Gegrilltem, Gemüse und Salat.
Kleiner Tipp zum Schluss:
Auf diese Art und Weise kannst du aus fast allen frischen Kräutern dein Lieblingskräutersalz herstellen.
Bärlauch Öl
Viel Geschmack und lange Freude hast du an einem frischen Bärlauch Öl. Ein selbst gemachtes Öl ist übrigens auch ein sehr beliebtes Mitbringsel und Gastgeber Geschenk. Auch für dieses Rezept benötigst du lediglich 2 Zutaten…
Du benötigst:
✔️ 100 g frischen Bärlauch
✔️ 500 ml gutes Olivenöl
▪︎ Schneide die zarten Bärlauchblätter in feine dünne Streifen.
▪︎ Fülle sie in eine saubere und zuvor ausgekochte Öl-Flasche.
▪︎ Mit dem guten Olivenöl füllst du die Flasche auf.
▪︎ Lass dein Bärlauchöl für ca 10 bis 14 Tage an einem dunklen Ort ziehen.
▪︎ Nach dem “Ziehen lassen” die Bärlauchblätter herausfiltern und dein selbst gemachtes Öl genießen.
Es passt hervorragend zu Fleisch und Fisch. Du kannst es als Salatdressing nutzen, zu Nudeln servieren oder zum Beispiel Schafskäse marinieren.
❗️ Verarbeite nur wirklich trockene Bärlauchblätter, denn überschüssiges Wasser beeinträchtigt die Haltbarkeit des Bärlauchöls…
Fazit:
Das Tolle an Bärlauch? Du hast den einzigartigen und leckeren Knoblauch Geschmack, aber anschließend keine “Fahne”.
→ Hier geht’s zum Bärlauch Heilpflanzenprofil und da findest du mein Bärlauch-Salz Video.
Bärlauch ist so super lecker und du kannst ihn auf so viele Arten zubereiten. Probiere dich doch mal durch meine Lieblingsrezepte und lerne sie lieben.
Zwei kleine Tipps zum Schluss: Ich habe ein Rezept für eine leckere Bärlauchsuppe gesehen. Probiere sie mal aus…
Kennst du schon den Wunderlauch? Schau mal bei der lieben 💚 Petra von greenberries.de vorbei – sie gibt dir tolle Tipps – wo du ihn findest und wie du ihn verarbeiten kannst.
Noch mehr Dips und Co. findest du hier klick…
Übrigens: Jetzt ist genau die richtige Zeit, um deine Bärlauchvorräte aufzufüllen – husch husch – raus mit dir auf Bärlauchsuche…
Viel Spaß beim suchen, ernten, zubereiten und 😇 genießen…
Magst du Bärlauch auch so gerne? Wie verarbeitest du ihn am liebsten? Ich freue mich auf dein Feedback…
Alles Liebe
Deine Stefanie 🙂
Mhh lecker, jetzt wo ich so brav sammeln war kommt mir Inspiration ganz recht 🙂
Hallo Luisa,
das freut mich sehr. Viel Spaß beim ausprobieren und lass es dir schmecken…
Viele liebe Grüße
Stefanie 🙂
Pingback: Frühlingshafte Kräuterküche mit Berliner Bärlauch - Greenberries