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Wildkräuter im Winter – Die verborgenen Schätze der kalten Jahreszeit

Lesezeit: 8 Minuten

Wildkräuter & Pflanzen im Winter

Wildkräuter im Winter – im Winter scheint die Natur in eine Ruhephase überzugehen, sie wirkt oft kahl und doch gibt es einige Wildkräuter und immergrüne Pflanzen und Bäume, die auch bei frostigen Temperaturen für uns da sind. Diese Pflanzen und Kräuter haben nicht nur erstaunliche Nährstoffe und Heilkräfte, sondern bringen auch frische Aromen in deine Küche und können deine Gesundheit unterstützen.

Hier sind einige wichtige Winter-Wildkräuter und Tipps, wie du sie verwenden kannst, um deiner Gesundheit etwas Gutes zu tun und deine Küche zu bereichern:

Gänseblümchen istgruen.de

1. Gänseblümchen (Bellis perennis)

Das Gänseblümchen, eines der bekanntesten Wildkräuter, ist sogar im Winter auf Wiesen und an Wegrändern zu finden. Es ist klein und unscheinbar, aber reich an Mineralien und Vitaminen. Gänseblümchenblätter und -blüten sind essbar und können wunderbar frisch oder getrocknet genutzt werden.

Verwendungstipp: Füge die Blätter und Blüten einem Wintersalat hinzu oder streue sie über Suppen, um ihnen einen frischen, leicht würzigen Geschmack zu geben. Gänseblümchen-Tee soll bei Erkältungen helfen und das Immunsystem stärken.

Vogelmiere istgruen.de

2. Vogelmiere (Stellaria media)

Vogelmiere ist ein wahres Kraftpaket, das auch im Winter fleißig wächst und bei milden Temperaturen sogar blühen kann. Sie schmeckt mild und erinnert leicht an jungen Spinat, weswegen sie sich hervorragend als frischer Vitamin-C-Lieferant eignet. Vogelmiere ist auch für ihre entzündungshemmenden und stoffwechselanregenden Eigenschaften bekannt.

Verwendungstipp: Verwende sie roh als Zutat im Salat oder in Smoothies. Oder du kannst sie kurz mit Knoblauch und Öl andünsten und als leckere Beilage genießen. Vogelmiere passt auch gut in Pesto und verleiht ihm eine sanft-würzige Note.

Hier findest du noch mehr Tipps zur Vogelmiere. 

Schafgarbe istgruen.de

3. Schafgarbe (Achillea millefolium

Die Schafgarbe ist ein echter Klassiker der Wildkräuter und hält auch im Winter oft noch grüne Blätter bereit. Ihre Blätter sind reich an ätherischen Ölen und Bitterstoffen, die den Verdauungstrakt unterstützen und das Immunsystem stärken.

Verwendungstipp: Verwende die Blätter sparsam im Tee – sie sind intensiv im Geschmack, haben aber eine sehr wohltuende Wirkung auf den Magen und fördern die Verdauung. Ein paar Blätter kannst du auch klein gehackt in deine Gemüsesuppen oder Eintöpfe geben, um deren Aroma zu bereichern.

Brennnessel istgruen.de

4. Brennnessel (Urtica dioica)

Die Brennnessel ist ein bekanntes Wildkraut, das auch im Winter grüne Blätter bildet, insbesondere in geschützten Lagen. Sie ist eine ausgezeichnete Quelle für Eisen, Kalzium und Vitamin C und wird häufig als blutreinigend und entgiftend beschrieben.

Verwendungstipp: Brennnesseln eignen sich gut als Zutat für Kräutertees, die besonders im Winter wärmend und stärkend wirken. Auch in Suppen oder als Spinatersatz kannst du Brennnesselblätter verwenden. Einfach kurz mit kochendem Wasser übergießen, um das „Brennen“ zu entfernen, und dann weiterverarbeiten.

Hier findest du weiteres wissenswertes zur Brennnessel. 

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Löwenzahn istgruen.de

5. Löwenzahn (Taraxacum officinale)

Löwenzahn ist bekannt für seine entgiftenden und stoffwechselanregenden Eigenschaften. Im Winter findet man oft nur die Blätter, die aber trotzdem voller wertvoller Nährstoffe wie Kalium und Eisen stecken.

Verwendungstipp: Verwende Löwenzahnblätter als Zugabe im Salat oder in einem grünen Smoothie. Die Blätter haben einen leicht bitteren Geschmack, der besonders gut zu süßem Obst passt. Außerdem kannst du Löwenzahnblätter trocknen und als Basis für einen reinigenden Tee nutzen.

Hier geht´s zu noch mehr Infos zum wertvollen Löwenzahn.

Giersch istgruen.de

6. Giersch (Aegopodium podagraria)

Giersch wächst oft an schattigen Plätzen und bleibt, je nach Standort, auch bei niedrigen Temperaturen grün. Er ist reich an Vitamin C, Magnesium und Eisen und wird traditionell als Heilmittel gegen Gicht und Gelenkprobleme genutzt.

Verwendungstipp: Junge Blätter des Gierschs kannst du  mit Hilfe eines Wiegemessers fein hacken und als würziges Kraut für Suppen, Quiches oder Aufläufe verwenden. Auch als Zutat für grüne Smoothies oder Kräuterbutter passt Giersch hervorragend.

Rosmarin istgruen.de

7. Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

Rosmarin ist ein mediterranes Kraut, das bei uns im Garten oder im Topf winterhart bleibt. Er ist bekannt für seine ätherischen Öle, die anregend und wärmend wirken. Rosmarin stärkt den Kreislauf, unterstützt die Verdauung und wirkt belebend auf Geist und Körper.

Verwendungstipp: Rosmarin passt hervorragend zu herzhaften Wintergerichten wie Braten, Ofenkartoffeln oder Gemüseeintöpfen. Er verleiht ihnen ein aromatisches, würziges Aroma. Ein Rosmarintee oder ein Fußbad mit Rosmarinextrakt fördert die Durchblutung und wirkt gegen Müdigkeit und kalte Füße.

Hier findest du das Rezept für Rosmarin Haarwasser.

Salbei istgruen.de

8. Salbei (Salvia officinalis)

Salbei ist ein weiteres Kraut, das bei mildem Winterwetter draußen überlebt und auch im Topf auf der Fensterbank gut gedeiht. Seine Blätter sind reich an ätherischen Ölen, die antibakteriell und entzündungshemmend wirken. Salbei ist besonders bei Erkältungen und Halsschmerzen sehr beliebt.

Verwendungstipp: Salbei eignet sich wunderbar als Tee – seine heilende Wirkung hilft besonders bei Hals- und Rachenentzündungen. In der Küche ist Salbei ebenfalls vielseitig einsetzbar. Du kannst frische Salbeiblätter in Butter anbraten und zu Gnocchi oder Nudeln servieren, oder ihn als aromatisches Gewürz zu gebratenem Fleisch und Gemüse verwenden.

Hier gibt´s viele tolle weitere Infos zum Salbei.

Fichte istgruen.de

9. Fichte (Picea abies)

Die Fichte ist im Winter nicht nur als Weihnachtsbaum ein Klassiker – sie ist ein immergrüner Baum, der in seiner Rinde, seinen Nadeln und seinen jungen Trieben wertvolle Inhaltsstoffe enthält. Fichtennadeln sind reich an Vitamin C und ätherischen Ölen und wirken antibakteriell, schleimlösend und entzündungshemmend.

Verwendungstipp: Aus den Fichtennadeln lässt sich ein aromatischer Tee oder Badezusatz herstellen, der bei Erkältungen und verstopften Atemwegen wohltuend wirkt. Einfach ein paar Nadeln abzupfen, mit heißem Wasser übergießen und kurz ziehen lassen. Auch Fichtensirup oder Honig ist eine beliebte Zubereitung für den Winter, indem man frische Fichtentriebe mit Honig oder Zucker ansetzt – dieser hilft bei Husten und Heiserkeit.

Aber Vorsicht bei der Verwendung: Gerade bei Fichtennadeln solltest du sicherstellen, dass du dich wirklich auskennst, um sie nicht mit anderen, eventuell giftigen Nadelbäumen, wie der Eibe,  zu verwechseln.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten mit der wertvollen Fichte.

Spitzwegerich istgruen.de

10. Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Der Spitzwegerich ist ein beliebtes Heilmittel und seine Blätter lassen sich oft auch im Winter finden. Er enthält Schleimstoffe, Gerbstoffe und Kieselsäure, die heilend auf die Atemwege und entzündungshemmend wirken. Seine Blätter bleiben oft bis in den Winter hinein grün und sind leicht an ihrer schmalen, lanzettlichen Form zu erkennen.

Verwendungstipp: Spitzwegerich eignet sich ideal für Tee und Sirup, vor allem bei Husten und Halsschmerzen. Du kannst die Blätter dafür klein schneiden und mit Honig oder Zucker ansetzen. Auch roh im Salat oder in einem grünen Smoothie macht sich Spitzwegerich gut und bringt eine leicht bittere Note.

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Klee istgruen.de

11. Klee (Trifolium)

Klee – sowohl der weiße als auch der rote – wächst häufig auch im Winter noch an geschützten Stellen. Die Blätter des Klees sind reich an Vitamin C und Mineralstoffen und gelten als stärkend und entzündungshemmend. Roter Klee ist besonders bekannt für seine Phytohormone, die hormonellen Schwankungen entgegenwirken können.

Verwendungstipp: Junge Kleeblätter lassen sich wunderbar roh verwenden, zum Beispiel in Salaten, auf Sandwiches oder in grünen Smoothies. Sie haben einen milden, leicht süßlichen Geschmack. Auch als Tee ist Klee eine interessante Option, besonders wenn du die Blüten des roten Klees verwendest, die eine sanft beruhigende Wirkung haben.

Nelkenwurz istgruen.de

12. Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)

Die Echte Nelkenwurz ist ein kleines Wunder in der Kräuterwelt, das auch im Winter seine Kraft behält. Die Wurzel duftet angenehm nach Nelken und enthält Eugenol, das für seine antibakterielle und schmerzstillende Wirkung bekannt ist. Die Nelkenwurz ist nicht nur ein Heilmittel, sondern auch eine tolle Bereicherung für die Küche.

Verwendungstipp: Die getrocknete und gemahlene Wurzel der Nelkenwurz kannst du als Gewürz verwenden – ihr Geschmack erinnert an Gewürznelken und passt gut zu Wintergebäck, Punsch und Tee. Auch ein Nelkenwurz-Tee kann bei Erkältungen oder Magenproblemen wohltuend sein. Die Wurzel kann gesammelt, gereinigt und getrocknet werden – ein echter Geheimtipp für die kalte Jahreszeit

Sauerampfer istgruen.de

13. Sauerampfer (Rumex acetosa)

Sauerampfer ist ein robustes Wildkraut, das mit seinem leicht säuerlichen Geschmack eine interessante Note in viele Gerichte bringt. Im Winter findest du oft die jüngeren Blätter, die besonders frisch und zart sind. Sauerampfer enthält Vitamin C, Eisen und Oxalsäure, die leicht entgiftend wirkt.

Verwendungstipp: Sauerampfer verleiht Salaten und Suppen eine angenehm säuerliche Frische. Besonders gut macht er sich auch in einer grünen Sauce oder als Pesto. Achte darauf, ihn sparsam zu verwenden, da sein Säuregehalt recht hoch ist und Menschen mit Nierenproblemen Oxalsäure eher meiden sollten.

Hier erkläre ich dir, wie du ihn sicher erkennen kannst und dich vor dem ungewollten Griff zum Aronstab schützt.

Tipps zur Wildkräutersammlung im Winter

Standortwahl: Achte darauf, dass du die Kräuter an sauberen Orten sammelst, fern von Straßen oder landwirtschaftlichen Flächen, die gespritzt sein könnten.

Verwechslungsgefahr: Einige Wildkräuter haben giftige Doppelgänger. Wenn du unsicher bist, welche Pflanze du vor dir hast, benutze eine Pflanzenbestimmungs-App oder einen Pflanzenführer.

Schonendes Sammeln: Nimm nur so viel, wie du benötigst, und achte darauf, bei Sträuchern und Bäumen nicht übermäßig zu schneiden. Gerade im Winter ist es wichtig, die Wildkräuter vorsichtig und nachhaltig zu ernten. Viele dieser Pflanzen wachsen nur spärlich, daher ist es gut, nur kleine Mengen zu entnehmen, um die Bestände nicht zu gefährden.

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Fazit:

Der Winter ist eine besondere Jahreszeit für Wildkräuterliebhaber – die Auswahl ist kleiner, aber es lohnt sich, genauer hinzuschauen. Die Kräuter, die du jetzt findest, sind oft besonders nahrhaft und voller Kraft. Nutze sie für deine Gesundheit und genieße die natürlichen Aromen der kalten Jahreszeit!

Mit Spitzwegerich, Klee, Echter Nelkenwurz, Sauerampfer oder der Vogelmiere hast du wertvolle Wildkräuter, die im Winter sowohl kulinarisch als auch heilend genutzt werden können. In Kombination mit den anderen Winterpflanzen wie Rosmarin, Salbei und Fichte eröffnet sich eine große Vielfalt an Aromen und natürlichen Heilmitteln.

Nutze diese Pflanzen, um deinen Winter schmackhaft und gesund zu gestalten – die Natur bietet selbst in der kältesten Jahreszeit eine Fülle an Schätzen, die darauf warten, entdeckt zu werden!

Ab nach draußen mit dir… Auch wenn es im Herbst und Winter draußen grau und ungemütlich wirkt, tut dir die frische Luft, die Bewegung und das Beschäftigen mit der Natur und ihren wertvollen Schätzen gut…

Alles 🤍 Liebe

Deine Stefanie 🙃

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Ich bin Dipl. Wildpflanzen & Heilkräuterpädagogin und bilde mich stetig weiter. Meine Empfehlungen basieren auf reinen Erfahrungswerten. Ich bin weder Ärztin, Heilpraktikerin noch Apothekerin und möchte dich keinesfalls auffordern, dich selbst und ohne Rücksprache mit dem Arzt, der Apotheke oder bei Schwangeren oder stillenden Mamas, ohne Rücksprache mit deiner Hebamme, selbst zu behandeln. 

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